Interpreter für Z-Code
Z-Code ist ein plattformunabhängiges Format, das Anweisungen und Daten für die virtuelle Z-Maschine enthält. Dieses Format kann von so genannten Interpretern – Programmen, die die Z-Maschine emulieren – gelesen und dargestellt werden.
Den Z-Code gibt es bereits seit fst dreißig Jahren und das Format ist sehr beliebt, so dass es für fast alle Betriebssysteme verschiedene Interpreter gibt. Die Unabhängigkeit vom Betriebssystem ist ein Vorteil; ein weiterer ist, dass man sich je nach eigenen Vorlieben einen Interpreter aussuchen kann.
Bei der Auswahl sollte man einiges beachten:
Kann der Interpreter Umlaute und das Eszett in der Ein- und Ausgabe verarbeiten? Die meisten modernen Interpreter können dies, und die Umlaute gehören auch zum Standard-Umfang der Z-Code-Spezifikation. Manche ältere Programme haben aber Probleme mit Umlauten.
Kann der Interpreter Blorb-Dateien lesen? Blorb-Dateien fassen mehrere Dateien – die Spieldatei, Zusatzdaten und eventuell ein Titelbild – in einer Datei zusammen. Seit dem Aufkommen von Inform 7 werden viele Z-Code-Spiele als Blorb-Paket angeboten.
Kann der Interpreter Unicode interpretieren? Das ist für Spiele auf Deutsch oder anderen westeuropäischen Sprachen nicht so wichtig. Manche Spiele geben aber Passagen in anderen Alphabeten als dem lateinischen aus oder verwenden besondere Symbole.
Wird der Interpreter noch gepflegt und weiterentwickelt? Kann der Interpreter andere Formate außer Z-Code abspielen?
Bietet der Interpreter die Möglichkeit, bereits aus dem Fenster gescrollten Text noch einmal durchzulesen? Die meisten modernen Interpreter haben diesen so genannten Scrollback.
Windows
Windows Frotz 2002 von David Kinder ist eine Version des Interpreters Frotz, die alle Versionen des Z-Codes abspielen kann. Er unterstützt Unicode und Blorb-Dateien und kann so konfiguriert werden, dass die Menüs des Programms und die Systemmeldungen auf Deutsch angezeigt werden.
Tor Anderssons Gargoyle ist gewiss der gediegenste Interpreter für Windows. Es wird sehr viel Wert auf eine schöne Darstellung von Text gelegt, was bei einem Interpreter für textbasierte Spiele nicht verwunderlich ist. Neben den Versionen 3, 5 und 8 des Z-Code werden auch weitere Formate, z.B. TADS 2 und 3, Glulx, ALAN und Adrift unterstützt. Außerdem kann Gargoyle Blorb-Pakete interpretieren.
Diese beiden Interpreter sind wohl die gängisten und modernsten für Windows. Wer keinen von beiden mag, findet im Netz aber noch jede Menge weitere.
Mac OS
Zoom von Andrew Hunter versteht alle Z-Code-Versionen und Blorb-Dateien. Außerdem unterhält er eine Datenbank mit Spielen, die auch Metadaten enthält und die sich so schnell durchforsten lässt.
- Zoom-Homepage (Mac OS)
Tor Andersson, Autor von Gargoyle, hat für den Mac den Cocoa-Interpreter Spatterlight geschrieben, der genau wie Gargoyle mehrere Spieleformate unterstützt.
Unix und Linux
Andrew Hunters Interpreter Zoom gibt es auch für X-Window-Systeme, allerdings ist diese Version nicht so gut gepflegt wie die Mac-Version. Trotzdem eine gute Wahl für Linux.
- Zoom-Homepage (Unix)
Außerdem ist Tor Anderssons Gargoyle neben Windows auch für X-Systeme erhältlich. Installiert wird aus einem Package oder von Source:
Für Unix und Linux gibt es aber noch viele weitere Interpreter, viele davon schlichte Konsolen-Interpreter. Einige Interpreter, zum Beispiel frotz, sind Bestandteil von Linux-Distributionen und können von der Distro-CD installiert werden.
Palm OS
Dank der Handhelds kann man Textadventures auch im Zug oder auf dem Sofa lümmelnd spielen. Frobnitz ist einer der vielen Interpreter für den Palm.
Chantal Keller hat Interpreter für den Palm zusammen- und gegenübergestellt. Eine weitere Übersicht bietet die Inform-Seite.
Andere Systeme
Für jede Menge weitere Systeme gibt es ebenfalls Interpreter:
- Übersicht mit Links zum Download
- Z-Code-Interpreter im IF-Archiv (Mirror in Österreich)